Ausstellungen 2023

Stadt – Land – Impression

Robert Sterl auf Studienreise in Frankreich 1893

01. Mai bis 02. Juli 2023

1893 ist ein wichtiges Jahr im Leben des Künstlers Robert Sterl (1867-1932). In diesem Jahr wird er den Steinbruch als Motiv – wofür er bis heute bekannt ist – und das hessische Wittgenborn als zweite Heimat für sich entdecken. Das alles passiert in der zweiten Hälfte des Jahres. In der ersten Hälfte unternimmt er eine ausgedehnte Studienreise nach Frankreich, die ihn nach Paris, in das Pariser Umland und nach Nordfrankreich führt. Vor allem mit seinem Aufenthalt in der französischen Hauptstadt folgt er dem Vorbild vieler zeitgenössischer Künstler, wie z.B. Max Liebermann, Gotthardt Kuehl oder Max Slevogt.

Robert Sterl, Straßengespräch, 1893, Tinte, Pinsel auf weißem Zeichenpapier, 260 x 158 mm, Robert-Sterl-Haus, Struppen/Naundorf,
Z 1060 recto

In Paris besucht er Museen, Ausstellungen und Galerien und setzt sich mit Alten Meistern, Künstler*innen der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart gleichermaßen auseinander. Mit ersten Erfahrungen in der Freilichtmalerei, die er bereits im Dresdner Umland sammeln konnte, interessiert er sich vor allem auch für Künstler*innen der Schule von Barbizon und des Impressionismus. Als Sterl 1893 nach Paris kommt, war die Hochphase des französischen Impressionismus bereits vorbei. In Deutschland hielt der Impressionismus allerdings gerade erst Einzug.

Künstlerische Zeugnisse seines Aufenthaltes in Paris sind ein ganzes Konvolut an Zeichnungen, die das Leben in der französischen Metropole widerspiegeln: Vorbeieilende Passanten, Gespräche auf der Straße, Zusammenkünfte im Café aber auch Menschenansammlungen im Rahmen von Feierlichkeiten und Beerdigungen. Im Pariser Umland und Nordfrankreich konzentriert er sich vor allem auf Darstellungen der Landschaft, wobei Einflüsse des Impressionismus erkennbar werden. Im nordfranzösischen Étaples, wo er bei einem alten Studienfreund unterkommen kann, entdeckt er zudem eine Kleinkinderschule als reizvolles Motiv.

130 Jahre nach Robert Sterls Studienreise nach Frankreich zeigt die Sonderausstellung erstmalig eine Auswahl der damals entstandenen Gemälde, Skizzen und Zeichnungen und thematisiert damit einen Teil des Schaffens und der künstlerischen Entwicklung von Robert Sterl, der bisher immer im Schatten seiner reiferen Werke gestanden hat.

Robert Sterl, Wirtshaus hinter Bäumen, 1893, Wasserfarbe auf starkem weißen Papier, 253 x 355 mm, Robert-Sterl-Haus, Struppen/Naundorf, Z 1435, Foto: Robert-Sterl-Haus

Begleitende Veranstaltungen:

  • Mo, 01.05.2023, 11:00 Uhr, Ausstellungseröffnung mit Musik von Adela Bratu und Steffen Gaitzsch (Geige)
  • Sa, 13.05.2023, 10:30 Uhr Kuratoren-Führung durch die Sonderausstellung
  • Sa, 17.06.2023, 10:30 Uhr Kuratoren-Führung durch die Sonderausstellung
  • So, 02.07.2023, 16:30 Uhr, Finissage zur Sonderausstellung mit Vortrag zum Thema „Robert Sterl und der französische Impressionismus. Fundament oder Eintagsfliege?“, Rednerin: Juliane Gatomski, Leiterin des Robert-Sterl-Hauses